So wie sich der Hype um das Smart Home gerade vergrößert, schießen auch die Anbieter von Smart Home Systemen wie Unkraut aus dem Boden. Da es bis heute keinen definierten Standard für “das Smart Home” gibt, versuchen sich viele mit “ihrem eigenen Ding”, andere greifen auf bestehende Funksysteme zurück und dann gibt es da ja auch noch die kabelgebundenen Bussysteme. Doch was ist nun das richtige Smart Home System für mich?
Dazu sollte man sich drei Grundfragen stellen:
Für die Häuschenbauer sind die Kabelsysteme sicher auf den ersten Blick die interessantesten. Zum einen ist das Medium Kabel weniger störanfällig als eine Funkübertragung und zum anderen entfällt das lästige Wechseln von Batterien bei den Funkaktoren.
Bei den kabelgebundenen Systemen fällt wohl vielen in erster Linie KNX ein. Dabei handelt es sich um ein Bussystem, welches bis vor einigen Jahren noch unter dem Namen EIB bekannt war. EIB steht für “Europäischer Installationsbus” und wurde im Jahr 1999 nach dem Zusammenschluss mit weiteren Europäischen Vereinigungen wie der BCI und European Home System Association in KNX umbenannt. Aber auch heute noch sind Komponenten des EIB Systems mit dem KNX Bus kompatibel.
KNX ist vorrangig für die Gebäudesteuerung entwickelt worden und wird Stand heute von vielen Herstellern und starken Marken der Elektroinstallationsbranche unterstützt. Das Prinzip ist recht einfach, alle Komponenten benutzen eine gemeinsame Busleitung auf welcher Sie Daten austauschen. Ein großer Anteil der Daten, welche über die Leitung gehen sind nicht etwa Steuerbefehle wie Licht an / Licht aus, sondern Adressinformationen – von wem die Daten kommen und an welchen Empfänger sie gerichtet sind. Daher muss der Zugriff auf die Busleitung geregelt sein, denn das KNX System funktioniert dezentral. Es gibt keinen zentralen Server oder ähnliches, die “Intelligenz” ist gleichmäßig über das alle Teilnehmer verteilt. Hat natürlich den großen Vorteil, wenn denn mal eine Komponente ausfällt, das somit nur der Bereich dieser Komponente beeinträchtigt ist. Alle anderen Komponenten funktionieren im System weiter.
Entgegen dem KNX System wird das kabelgebundene Smart Home System von Loxone nicht dezentral, sondern zentral durch einen Server gesteuert. Die Verkabelung zu den Komponenten erfolgt sternförmig. Das heißt von den Sensoren (Temperatur-, Licht-, Bewegung, …) bis hin zum zentralen Punkt, welcher in der Regel der Schaltkasten ist. (beispielhafte Verkabelungsübersicht) Die Intelligenz ist demnach nicht verteilt wie in einem Bus, sondern wird Zentral durch den Server abgebildet. Dieser bietet viele Schnittstellen für sogenannte Extension Units – also Erweiterungseinheiten. Darunter DMX, Dimmer, Infrarot, EnOcean, Modbus Erweiterung (zum Auslesen von Gas oder Stromzählern) sowie eine Multimedia Extension. Im übrigen gibt es auch eine KNX Schnittstelle, so das der Loxone Miniserver auch an eine vorhandene KNX Installation angeschlossen werden kann und deren Komponenten mit in das Loxone System einbindet.
Ganz ohne Funk geht es manchmal nun doch nicht, vor allem bei Rauchmeldern, Heizkörperthermostaten oder Funksteckdosen – falls man nachrüsten muss. Ausserdem haben Funkkomponenten einen DiY (do it yourself) Charm. Sie lassen sich recht flexibel schnell und vor allem meist ohne Elektriker nachrüsten. Dafür hat Loxone die Airbase Entension mit einem Loxone eigenen Funksystem. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes proprietäres Funksystem, heißt es ist nur mit Funk Komponenten von Loxone Air kompatibel.